Marien „Discoball“, Marienkirche Berlin
© 2024 Jörg Oswald, Videoprojektion auf runde Projektionsfläche ⌀ 2m
Vom 25. Februar bis zum 08. November 2024 ist im Altarraum die Videoarbeit von Jörg Oswald gemeinsam mit „Göttliches Licht“ von Rainer Düvell zu sehen.
Die Videoarbeit Marien „Discoball“ zeigt die Abbildung eines Kreuzes als Reflexion auf einer Discokugel.
Die 3D Animation besteht aus 1500 individuellen Spiegelflächen. Jede hat eine andere Ausrichtung, eine eigene Perspektive, eine individuelle Sichtweise. Im Unterschied zu einer „echten“ Discokugel ist die virtuelle Kugel passiv. Sie ist kein Sender von Lichtstrahlen - sie reflektiert den in der Animation gezeichneten virtuellen Raum.
Die einzelnen Spiegel erhalten in der Gruppierung als Kugel eine neue, eigene Form - die Einzelreflektion bleibt sichtbar und löst sich doch in einem neuen Gesamtbild auf. Wie eine Sanduhr ist die Arbeit gleichzeitig einfach und doch unendlich komplex. Durch die Drehbewegung wird Zeit zu einer spürbaren Größe die die einzelnen reflektierten Bilder tanzen lässt.
„Discoball“ möchte zwischen dem realen und virtuellen Raum eine Verbindung herstellen. Räumlich durch die Projektion im Raum. Zeitlich wie oben beschrieben. Inhaltlich durch die Abbildungen von Raum in der Reflexion auf den Spiegelflächen. In der Marienkirche verzichtet Jörg Oswald auf die Abbildung des Kirchenraums. Er zeigt statt dessen ein hell leuchtendes Kreuz vor einem kräftigen Farbhintergrund. Ein Kreuz, daß im realen Raum nicht existiert.